Abgeschlossenes Projekt

Situation und Entwicklung der Pflege in Berlin bis 2030

Beginn: Juli 2018
Ende: Februar 2020

Hintergrund

Ziele des Projektes waren eine Bestandsaufnahme der aktuellen Personalsituation in der Pflege in Berlin, die Prognose des Personalbedarfs an Pflegekräften in Krankenhäusern und ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen bis 2030 und das Aufzeigen von Handlungsoptionen zur Bedarfsdeckung.


Methode

Datenbasis für die Analysen und Prognosen bildeten die amtliche Krankenhaus- und Pflegestatistik sowie die Bevölkerungsvorausberechnung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg.


Ergebnisse

Bei den Bedarfsprognosen werden zwei Varianten unterschieden: konstante Personalschlüssel auf Basis der aktuellen Schlüssel in der Pflege sowie hypothetisch unterstellte verbesserte Pflegepersonalschlüssel.

Selbst bei konstanten Personalschlüsseln würde der Bedarf an Pflegekräften von knapp 33,5 Tsd. Vollkräften (VK) in 2017 allein aufgrund der Fallzahlentwicklung bis 2030 um 9,4 Tsd. VK (+ 28 %) steigen. Bei verbesserten Personalschlüsseln nimmt der Personalbedarf weiter zu. Jede Verbesserung der Pflegepersonalschlüssel um ein Prozent bedeuten rund 400 Pflegekräfte zusätzlich in den drei Bereichen.

Würde in jeder Krankenhausabteilung bzw. in jedem Pflegeheim und ambulantem Pflegedienst im Mittel eine zusätzliche Pflegekraft je Schicht bzw. je Stunde arbeiten, resultiert ein Personalbedarf von weiteren 6,1 Tsd. VK (+ 18 %), in der Summe somit ein Mehrbedarf von 15,5 Tsd. VK (+ 46 %).


Fazit

Zu den wichtigsten Handlungsoptionen zur Deckung des Personalmehrbedarfs in der Pflege zählen insbesondere der Ausbau der Ausbildungskapazitäten, die Reduktion der relativ hohen Teilzeitquoten in der Pflege und die Rekrutierung der „stillen Reserve“ von (zeitweise) nicht mehr in der Pflege berufstätigen Pflegekräften.

Hier können Sie die Studie Pflege 2030 in Berlin als pdf-Datei herunterladen.


Gefördert durch:
Berliner Krankenhausgesellschaft (DKG)
Projektbearbeitung:
Dr. Karl Blum / Dr. Matthias Offermanns

Projektleitung

Dr. Karl Blum
Vorstand, Deutsches Krankenhausinstitut e.V.
Leiter Geschäftsbereich Forschung