Abgeschlossenes Projekt

Nachhaltigkeitsberichterstattung im Krankenhaus

Beginn: Juni 2024
Ende: Januar 2025

Hintergrund

Zukünftig sollen mehr Krankenhäuser durch die Ausweitung der europäischen Berichtspflichten im Rahmen der Corporate Sustainabilty Reporting Directive (CSRD) zur Erstellung von eigenständigen Nachhaltigkeitsberichten verpflichtet werden. Die CSRD verfolgt das Ziel, Transparenz über die nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens herzustellen.


Methode

Standardisierte Krankenhausbefragung bei Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten, an der sich bundesweit insgesamt 333 Krankenhäuser beteiligten.


Ergebnisse

Die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes ist noch keine gängige Praxis in deutschen Krankenhäusern. Erst 11% der Krankenhäuser haben in der der Vergangenheit, also für das Geschäftsjahr 2023 oder früher, schon mal einen eigenständigen Nachhaltigkeitsbericht erstellt. Dabei gehen 86% der befragten Krankenhäuser davon aus, ab dem Geschäftsjahr 2024 oder 2025 gesetzlich zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung verpflichtet zu sein.

Überwiegend stößt die Nachhaltigkeitsberichtspflicht bei den deutschen Krankenhäusern auf Skepsis. Zentraler Kritikpunkt ist dabei der hohe bürokratische Aufwand für die Berichterstattung. Der Arbeitsaufwand für den Nachhaltigkeitsbericht wird von den befragten Krankenhäusern auf ca. eine Vollzeitstelle geschätzt (Medianwert).

Die neuen rechtlichen Anforderungen haben bereits einige Maßnahmen angestoßen, die zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in Krankenhäusern beitragen können. Dies betrifft besonders die (Neu-)Erfassung von Daten zur Nachhaltigkeit, wie z.B. die Ermittlung der Treibhausgas-Emissionen (CO₂-Emissionen und CO₂-Äquivalente).

 


Fazit

Nachhaltigkeitsberichte können dann von Nutzen sein, wenn sie praktische Maßnahmen zur Nachhaltigkeit fördern. Nutzen und Kosten der Nachhaltigkeitsberichterstattung sollten jedoch in einem angemessenen Verhältnis stehen.


Downloads


Gefördert durch:
Branchencenter Gesundheitswirtschaft der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (BDO)
Projektbearbeitung:
Dr. Karl Blum / Debora Janson / Katharina Ludwig (DKI) / Viola Möller / Prof. Dr. Volker Penter (BDO)

Diese Veranstaltungen könnten Sie interessieren

Projektleitung

Dr. Karl Blum
Vorstand, Deutsches Krankenhausinstitut e.V.
Leiter Geschäftsbereich Forschung