DKI Krankenhaus-Index - Winterumfrage 2024
Hintergrund
Der DKI Krankenhaus-Index erfasst, vergleichbar dem bekannten ifo-Geschäftsklimaindex, turnusmäßig die wirtschaftliche Lage und die wirtschaftlichen Erwartungen der Krankenhäuser im Zeitablauf.
Methode
An der Winterumfrage für das 1. Quartal 2024 haben 457 Häuser teilgenommen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Krankenhäuser in Deutschland insgesamt.
Ergebnisse
Die Krankenhäuser in Deutschland können die steigenden Personalkosten im Jahr 2024 nicht durch die für dieses Jahr erwarteten Erlöse decken. Im Mittel werden in den Allgemeinkranken-häusern und Psychiatrien die Mehrkosten beim Personal nur gut zur Hälfte über die Erlöse gedeckt. Viele Häuser sehen sich deswegen zu drastischen Sparmaßnahmen gezwungen, die sich negativ auf die Patientenversorgung auswirken können. Dazu zählen etwa Personalabbau, Einschränkungen beim Leistungsangebot, Bettensperren und Einsparungen bei Investitionen und Infrastruktur.
Angesichts der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehen viele Krankenhäuser hohe Liquiditäts- und Insolvenzrisiken für ihr Haus. 34 % der Allgemeinkrankenhäuser und 26 % der Psychiatrien sehen ihre Liquidität bis Ende 2024 als sicher oder wahrscheinlich nicht gesichert an. Bis Ende 2025 gehen sogar 25 % der Allgemeinkrankenhäuser und 18 % der Psychiatrien von einem hohem oder sehr hohen Insolvenzrisiko aus.
Fazit
Die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser ist dramatisch. 68 % der Allgemeinkrankenhäuser bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als schlecht (39 %) oder sehr schlecht (29 %). Nur noch wenige Häuser (6 %) beschreiben sie als gut. Für die nahe Zukunft der Versorgung sehen die Krankenhäuser schwarz. Wenn sie ein Jahr vorausblicken, erwarten rund zwei Drittel der Krankenhäuser eine schlechtere Versorgung im Vergleich zu heute.
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Projektleitung
Leiter Geschäftsbereich Forschung