Projekt "NapiK - Nachhaltig pflegen im Krankenhaus" geht an den Start
Die Pflege als größte Berufsgruppe im Krankenhaus kann die Nachhaltigkeit in Krankenhäusern entscheidend vorantreiben. Dies betrifft die Förderung der sozialen Nachhaltigkeit (Unterstützung bei der alltagsbezogenen Bewältigung gesundheitlicher Einschränkungen und Erkrankungen), der ökonomischen Nachhaltigkeit (Beratung und Anleitung bei Prävention und Gesundheitskompetenz, um krankheitsbedingte Folgekosten zu vermeiden) und die ökologische Nachhaltigkeit (Beratung und Unterstützung zur Bewältigung der Klimaveränderungen sowie der Ressourcenschonung in den Arbeitsprozessen von Krankenhäusern).
Dafür ist das Projekt „Nachhaltig pflegen im Krankenhaus“ (NapiK) von der Pädagogische Hochschule Freiburg (PH Freiburg), dem Städtischen Klinikum Karlsruhe gGmbH (SKK) und dem Deutschen Krankenhausinstitut (DKI) initiiert worden. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus).
Als Ziel des bis Sommer 2027 laufenden Projektes entwickeln die drei Projektbeteiligten zusammen verschiedene Tools und Best-Practice-Beispiele, wie die Pflege eine nachhaltige Entwicklung in Krankenhäusern mitgestalten kann. Daraus werden Transferkonzepte generiert, welche regional und überregional von Krankenhäusern genutzt werden können.
„Um Prozesse und Strukturen der Krankenhausversorgung nachhaltig gestalten zu können, sind Lern- und Experimentierräume notwendig“, erläutert Prof. Dr. Stefanie Hiestand, Leiterin des Projektes, Direktorin des Instituts für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Professur für Pflege- und Gesundheitswissenschaften und deren Didaktik an der PH Freiburg.
„Das SKK bietet mit seinem Akademisierungskonzept einen optimalen Rahmen zur innovativen Modellentwicklung für eine nachhaltige Pflege im Krankenhaus“, führt Hiestand weiter aus.
Mit dem Akademisierungskonzept soll ein fachlicher Fokus gesetzt werden.
Elvira Schneider, Pflegedirektorin des SKK, führt hierzu aus: „Zukünftig soll neben den Schwerpunktthemen Management und Pädagogik der Fokus auf die akademische Fachkarriere in der Pflege gelegt und gefördert werden. Zielsetzung ist dabei die Professionalisierung der Pflege durch Weiterentwicklung der Pflegequalität und die Optimierung der qualitativen Patientenversorgung durch die Entwicklung strukturierter Konzepte. Des Weiteren ist es eine Maßnahme gegen den Fachkräftemangel und für die Steigerung der Attraktivität des Berufs.“
„Wir freuen uns, mit Hilfe des Projektes NapiK nachhaltige Transferkonzepte zu entwickeln, die langfristig von großem Nutzen für das Pflegemanagement in vielen Krankenhäusern sein wird“, erläutert Gabriele Gumbrich, Geschäftsführerin der DKI GmbH.
Ansprechpartnerinnen zu diesem Projekt sind Frau Prof. Dr. Stefanie Hiestand (PH Freiburg), Frau Gabriele Gumbrich (DKI) sowie Frau Elvira Schneider (Städtisches Klinikum Karlsruhe).
Die Professur um Prof. Dr. Stefanie Hiestand verfügt über umfassende Projekterfahrung im Bereich der Langzeitpflege und Akutversorgung. In bereits vergangenen und laufenden Projekten (u. a. SeLeP 2.0 – Selbstbestimmtes Leben im Pflegeheim, Beruflichkeit in der qualifikationsheterogenen Pflege) lag und liegt der Schwerpunkt in der Konzeption, Durchführung und Evaluation von Bildungsarchitekturen, die auf eine nachhaltige Entwicklung im Gesundheitswesen fokussieren.
Das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) bietet seit über 70 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Forschung, Beratung und Fortbildungen für das Krankenhaus- und Gesundheitswesen an. Träger des DKI sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), der Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte e.V. (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD). Im Kuratorium des Deutsches Krankenhausinstitut e.V. sind außerdem die leitenden Krankenpflegeberufe und die Medizinische Fakultät der Universität Düsseldorf vertreten.
Das SKK ist als Maximalversorger das größte Krankenhaus in der Region Mittlerer Oberrhein und beschäftigt 4.500 Mitarbeiter:innen. Davon sind ca. 630 Personen im ärztlichen Dienst, 2.000 im Pflegedienst und über 600 als Auszubildende tätig.