Neue Studie: Ist der Posten der Geschäftsführung ein Schleudersitz?


Düsseldorf, 7. Oktober 2021

Vor dem Hintergrund neuester Studienergebnisse veranstaltete das DKI in Kooperation mit der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (BDO) und dem Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) am 06.10.2021 die virtuelle Konferenz „Schleudersitz Krankenhausgeschäftsführer“.

Geschäftsführungspositionen sind vielfach Schleudersitze in den deutschen Krankenhäusern. Regelmäßige Führungswechsel gehören zum Alltag. Im Mittel gab es in den letzten zehn Jahren etwa 2,5 Geschäftsführer pro Krankenhaus. Dies ist eines der Ergebnisse der Studie „Schleudersitz Krankenhausgeschäftsführer“ des DKI und der BDO, die am vergangenen Mittwoch auf der gleichnamigen Online-Konferenz des DKI vorgestellt wurde und demnächst veröffentlicht wird.

VKD-Präsident Dr. Josef Düllings, dessen Verband die Befragung unterstützte, hob auf der Konferenz besonders die repräsentative Datengrundlage der Studie hervor: „Mit 558 Teilnehmenden antworteten etwa ein Drittel aller aktiven Krankenhausgeschäftsführer im VKD.“

Prof. Dr. Nürnberg, Partner bei BDO und Co-Autor der Studie, ergänzte, dass die Fluktuation unter den Geschäftsführern stark variiere, mit langjährigen „Platzhirschen“ auf der einen und „Job-Hoppern“ auf der anderen Seite.

Die Umfrage gibt zudem Auskunft über die Gehaltsstrukturen. Im Durchschnitt verfügen die Krankenhausgeschäftsführer über ein Jahresfestgehalt von knapp 180.000 Euro. Die Gehälter nehmen mit der Größe der Häuser merklich zu“, berichtete Dr. Karl Blum, Vorstand des DKI und ebenfalls Co-Autor der Studie.

Im weiteren Verlauf der Konferenz lieferten Vortragende aus verschiedensten Bereichen Impulse für ein erfolgreiches Krankenhausmanagement und Tipps für die praktische Arbeit von Geschäftsführern. Wilfried Jacobs, Aufsichtsratsvorsitzender des Rheinland Klinikum Neuss GmbH, betonte beispielsweise die Wichtigkeit „weicher“ Führungskompetenzen: „Geschäftsführer müssen Zahlen verstehen, aber die Menschen lieben.“ Auch wurde intensiv debattiert, ob die Geschäftsführerposition besser durch Mediziner oder durch Kaufleute zu besetzen sei. Impulsgeber Prof. Dr. med. Jochen A. Werner, der als Ärztlicher Direktor auch den Vorstandsvorsitz des Universitätsklinikums Essen innehat, hielt eine interprofessionelle Besetzung in der Krankenhausleitung für unverzichtbar.

Die Online-Veranstaltung zeichnete sich durch einen hochkarätigen Kreis von Referent*innen und Teilnehmenden aus. Es waren Führungskräfte und Entscheidungsträger aus Krankenhäusern, Verbänden, Banken und Krankenkassen vertreten.

Das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) bietet seit fast 70 Jahren speziell für das Krankenhaus- und Gesundheitswesen umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Forschung, Beratung und Fortbildungen an. Träger des DKI sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), der Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V. (VLK) und der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD). Im Kuratorium des Deutsches Krankenhausinstitut e.V. sind außerdem die leitenden Krankenpflegeberufe und die Medizinische Fakultät der Universität Düsseldorf vertreten.

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