Pilotstudie Mutter- oder Vater-Kind-Kuren und Frühe Hilfen
Hintergrund
Mutter- oder Vater-Kind-Kuren (MVKK) bieten als präventives Angebot der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) große Entlastungspotenziale für Eltern junger Kinder. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, inwieweit insbesondere psychosozial belastete Eltern mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren dieses Angebot nutzen und davon profitieren. In der Pilotstudie wurde dies exemplarisch untersucht. Zudem wurde explorativ ermittelt, inwieweit es bei allen Prozessschritten (vor – während – nach) der Kur ggf. Anpassungsoptionen geben könnte.
Methode
Es wurden zunächst telefonische bzw. Video-Interviews mit unterschiedlichen Fachkräften aus den Frühen Hilfen, Beratungsstellen und Kurkliniken durchgeführt. Im zweiten Schritt wurde eine Fokusgruppe mit den Fachkräften realisiert.
Ergebnisse
MVKK können nach Meinung der Fachkräfte für einen großen Teil der psychosozial belasteten Eltern mit Kindern bis zu 3 Jahren, darunter auch die Eltern der Frühen Hilfen, einen großen Nutzen haben. Bisher scheint das Potenzial jedoch noch nicht ausgeschöpft, denn die MVKK ist vielen unbekannt. Zudem sind alle Phasen rund um die Kur noch nicht optimal an den Anforderungen, Bedürfnissen und Wünschen der psychosozial belasteten Eltern ausgerichtet.
Fazit
Damit (noch mehr) psychosozial belastete Eltern mit Kindern im Alter bis zu 3 Jahren noch besser und nachhaltig von der MVKK profitieren können, sollten die aufgezeigten Optimierungsansätze vertiefend unter Einbeziehung der Eltern reflektiert und umgesetzt werden. Dies könnte über einen Ausbau der Kurberatungsleistungen, von spezifischen bedarfsorientierten U-3-Angeboten in Kurkliniken sowie die Unterstützung, die Kurinhalte nach der Kur zuhause zu integrieren, erfolgen.
Projektleitung

Expertin Versorgungsforschung