DKI Blitzumfrage: Patienten aus der Ukraine
Hintergrund
Anfang April gab es in Deutschland 306.800 registrierte Flüchtlinge aus der Ukraine. Zahlen zu ihrer Krankenhausinanspruchnahme lagen bis dahin noch nicht vor. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Gesundheit die DKG um eine erste Bestandsaufnahme gebeten.
Methode
Repräsentativbefragung im DKI Krankenhaus-Pool, einem Online-Tool für Blitzumfragen zu tagesaktuellen Themen. An der Befragung beteiligten sich bundesweit 304 Krankenhäuser ab 50 Betten.
Ergebnisse
Jedes zweite Krankenhaus in Deutschland hat im März 2022 Patienten aus der Ukraine stationär behandelt. Bundesweit gab es im März 2022 6.450 Krankenhauspatienten aus der Ukraine. Auch am Stichtag 1. April 2022 waren 1.350 ukrainische Patienten hierzulande in stationärer Behandlung. Aus methodischen Gründen kann dabei nicht zwischen Kriegsflüchtlingen und hier lebenden Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit unterschieden werden.
Die Patienten aus der Ukraine sind sehr ungleich über die Krankenhäuser verteilt. Schwerpunkte der Versorgung bilden größere Krankenhäuser mit differenziertem und spezialisiertem Leistungsspektrum, Häuser in den grenznahen Bundesländern und Einrichtungen, die sich auf bestimmte Patientengruppen oder Krankheitsbilder konzentrieren, wie Kinder, Behinderte oder Krebskranke.
Fazit
Bürokratische Prozesse bei der Patientenaufnahme und Abrechnung erschweren die Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Als Handlungsoption wird das sog. „Bremer Modell“ einer Gesundheitskarte für Geflüchtete empfohlen. Der Leistungsumfang für Geflüchtete ist an den der gesetzlichen Krankenkassen angelehnt und ermöglicht eine reguläre medizinische Versorgung im Alltag.
Projektleitung
Leiter Geschäftsbereich Forschung