Abgeschlossenes Projekt

DKI Blitzumfrage: Leiharbeit im Krankenhaus

Beginn: November 2022
Ende: Februar 2023

Hintergrund

Die Leiharbeit im Krankenhaus wird zusehends kontrovers diskutiert. Potenziellen Vorteilen der Leiharbeit wie die Abdeckung von kurzfristigen Belegungsspitzen und Personalausfällen stehen Nachteile wie Kostensteigerungen und Qualitätseinbußen gegenüber.


Methode

Repräsentativbefragung im DKI Krankenhaus-Pool, einem Online-Tool für Blitzumfragen zu tagesaktuellen Themen. An der Befragung beteiligten sich bundesweit 319 Allgemeinkrankenhäuser ab 50 Betten.


Ergebnisse

Die meisten Krankenhäuser sind auf Leiharbeit angewiesen. 93 % der Häuser mit Leiharbeit im Jahr 2022 hätten ohne Leiharbeitskräfte die Patientenversorgung nicht (20 %) oder nur mit größeren Einschränkungen (73 %) sicherstellen können. Leiharbeit trägt auch aus Sicht der Krankenhäuser dazu bei, Leistungs- und Erlösausfälle zu verhindern und Personalvorgaben einzuhalten.

Insgesamt überwiegen die negativen Auswirkungen der Leiharbeit. Jeweils rund 80 % der Krankenhäuser bemängeln Qualitätseinbußen durch regelmäßig wechselnde oder schlechter qualifizierte Leiharbeitskräfte, den hohen Einarbeitungsaufwand und Konflikte zwischen Stammbelegschaft und Leiharbeitskräften. Zudem sind Leiharbeitskräfte im Schnitt fast doppelt so teuer wie festangestellte und tarifvertraglich entlohnte Mitarbeiter.


Fazit

Die Krankenhäuser sehen fast ausnahmslos rechtlichen Handlungsbedarf bei der Leiharbeit, sei es in Form eines generellen Verbots oder zumindest durch eine stärkere Regulierung der Leiharbeit, etwa durch die Deckelung der Leiharbeitskosten. In jedem Fall sollten die Mehrkosten der Leiharbeit durch die Kostenträger erstattet werden.



Gefördert durch:
Deutsche Krankenhausgesellschaft
Projektbearbeitung:
Dr. Karl Blum / Dr. Sabine Löffert / Luisa Schumacher

Projektleitung

Dr. Karl Blum
Vorstand, Deutsches Krankenhausinstitut e.V.
Leiter Geschäftsbereich Forschung