DKI Blitzumfrage: Gas- und Stromversorgung in den Krankenhäusern
Hintergrund
Preissteigerungen und mögliche Versorgungsengpässe in der Energieversorgung bestimmen derzeit die politische Diskussion. Infolge des Krieges in der Ukraine ist für die Jahre 2022 und 2023 mit einem dramatischen Anstieg der Energiepreise zu rechnen. Es steht nicht zu erwarten, dass die Krankenhäuser als energieintensive Betriebe davon verschont bleiben.
Methode
Repräsentativbefragung im DKI Krankenhaus-Pool, einem Online-Tool für Blitzumfragen zu tagesaktuellen Themen. An der Befragung beteiligten sich bundesweit 257 Krankenhäuser ab 50 Betten.
Ergebnisse
Die Krankenhäuser in Deutschland sind in hohem Maße vom Erdgas abhängig. 90 % der Häuser nutzen Gas zur Wärmeversorgung, etwa für Raumwärme und Warmwasser. Bei 62 % der Befragten wird die Wärmeversorgung zu 80 - 100 % aus Erdgas gespeist, bei weiteren 19 % der Häuser zu 50 - 79 %.
Kurzfristig sieht die Mehrheit der Krankenhäuser (61 %) keine Möglichkeit, ihren Gasverbrauch für den kommenden Herbst und Winter zu reduzieren. 28 % der Häuser könnten ihren Gasverbrauch im Vergleich zum Status quo um weniger als 10 % reduzieren.
Fazit
Versorgungsengpässe beim Gas im kommenden Herbst und Winter würden die Krankenhäuser mit voller Wucht treffen. Sie sind daher - wie bereits in § 53a Energiewirtschaftsgesetz vorgesehen - bevorzugt mit Gas zu beliefern, um die Gesundheitsversorgung zu sichern. Mit Auslaufen der aktuellen Lieferverträge noch in diesem oder spätestens im nächsten Jahr sind enorme Preissprünge auf dem Gasmarkt zu erwarten. Für die Krankenhäuser sind daher finanzielle Ausgleiche erforderlich, damit ihre Energieversorgung gesichert bleibt.
Projektleitung
Leiter Geschäftsbereich Forschung