DKI Blitzumfrage: Eckpunkte der Krankenhausreform
Hintergrund
Am 10. Juli haben sich Bund und Länder auf Eckpunkte einer großen Krankenhausreform verständigt. Wesentliche Reformziele sind insbesondere die Einführung einer Vorhaltefinanzierung und bundeseinheitlicher Leistungsgruppen und Qualitätskriterien sowie die Umwandlung bestehender Häuser in sektorenübergreifende Versorger.
Methode
Repräsentative Blitzumfrage, an der sich bundesweit 448 Allgemeinkrankenhäuser beteiligten. Mit der Blitzumfrage sollte eine erste Bewertung des Eckpunktepapiers aus Sicht der betroffenen Krankenhäuser erfolgen.
Ergebnisse
Eine leistungsunabhängige Vorhaltefinanzierung wird von der Mehrheit der Krankenhäuser grundsätzlich positiv bewertet. Die Einführung von bundeseinheitlichen Leistungsgruppen und Qualitätskriterien stößt bei den Krankenhäusern auf ein geteiltes Echo. Die Umwandlung bestehender Krankenhäuser in sektorenübergreifende Versorger trifft auf breite Skepsis.
In der Gesamtschau erwarten die Krankenhäuser durch die Reform eine merkliche Konzentration ihrer Leistungen oder Standorte. 44 % der Befragungsteilnehmer rechnen mit Schließung-gen von Fachabteilungen für ihr Haus. 27 % der Krankenhäuser gehen von Schließungen einzelner Krankenhausstandorte und 15 % von der Schließung des Krankenhauses insgesamt aus.
69 % der Allgemeinkrankenhäuser in Deutschland sehen ihre wirtschaftliche Existenz bis zum Wirksamwerden der geplanten Krankenhausreform im Jahr 2027 ernsthaft gefährdet. Schon derzeit kann fast kein Krankenhaus die aktuellen Kostensteigerungen bei den Personal- und Sachkosten aus den regelhaften Erlösen finanzieren.
Fazit
Dem Versprechen der Krankenhausreform, zur Entökonomisierung der Versorgung und zum Bürokratieabbau beizutragen, trauen die Krankenhäuser nicht. Für 68 % der Befragten (Entökonomisierung) bzw. 91 % (Bürokratieabbau) trifft dies nicht zu. 72 % der Krankenhäuser erwarten mittel- bis langfristig keine Verbesserung und sogar 56 % eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage
Projektleitung

Leiter Geschäftsbereich Forschung