Situation und Entwicklung der Pflege bis 2030
Hintergrund
Der Personalprobleme in der Pflege im Krankenhaus und in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen werden künftig zunehmen, vor allem aufgrund steigender Fallzahlen und veränderten Fallstrukturen, Personalvorgaben von Politik und Selbstverwaltung sowie der Konkurrenz des Krankenhaus- und Pflegesektors mit anderen Branchen bei der Nachwuchssicherung.
Methode
Datenbasis für die Analysen und Prognosen bildeten die amtliche Krankenhaus- und Pflegestatistik sowie die Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes.
Ergebnisse
Bei den Bedarfsprognosen werden zwei Varianten unterschieden: konstante Personalschlüssel auf Basis der aktuellen Schlüssel in der Pflege sowie hypothetisch unterstellte verbesserte Pflegepersonalschlüssel.
Selbst bei konstanten Personalschlüsseln würde der Bedarf an Pflegekräften von aktuell 714 Tsd. Vollkräften (VK) allein aufgrund der Fallzahlentwicklung bis 2030 um 187 Tsd. VK (+ 26 %) steigen. Bei verbesserten Personalschlüsseln nimmt der Personalbedarf weiter zu. Jede Verbesserung der Pflegepersonalschlüssel um ein Prozent bedeuten rund 9.000 Pflegekräften zusätzlich in den drei Bereichen.
Würde in jeder Krankenhausabteilung bzw. in jedem Pflegeheim und ambulantem Pflegedienst im Mittel eine zusätzliche Pflegekraft je Schicht bzw. je Stunde arbeiten, resultiert ein Personalbedarf von weiteren 170 Tsd. VK (+ 23 %), in der Summe somit ein Mehrbedarf von 357 Tsd. VK (+ 49 %).
Fazit
Zu den wichtigsten Handlungsoptionen zur Deckung des Personalmehrbedarfs in der Pflege zählen insbesondere der Ausbau der Ausbildungskapazitäten, die Reduktion der relativ hohen Teilzeitquoten in der Pflege und die Rekrutierung der „stillen Reserve“ von (zeitweise) nicht mehr in der Pflege berufstätigen Pflegekräften.
Hier können Sie die Studie Pflege 2030 als pdf-Datei herunterladen.
Projektleitung


Leiter Geschäftsbereich Forschung

Expertin Versorgungsforschung